Hendrik
van Bergh
Inzwischen
habe ich die Gelegenheit ergriffen, auch einen Krankenhausaufenthalt dazu zu
nutzen, zur Entsorgung vorgesehene Bücher zu lesen bzw. abzuhaken. Dazu gehören
die Botschafter des Papstes, ein
Buch, von dem ich nicht weiß, wie es überhaupt in meinen Besitz gelangt ist.
Vielleicht in einem Anfall von Schwachsinn in Vorinternetzeiten erramscht? An
keiner Stelle kann ich erkennen, dass es einmal eine Versuchung bedeutet haben
könnte Erst die Lektüre erweiterte meinen Wortschatz um ein Wort, die
Concubinarii und meine Geschichtskenntnisse um Gebhardt Truchsess von Waldburg,
den 72. Erzbischof von Köln, nicht aber wie eine Internetbemerkung behauptet um
die Nuntii des 20. Jahrhunderts, auch wenn ich in dem Alter bin, in dem mir der
Name Eugenio Pacelli nicht nur wegen Rolf Hochhuth noch geläufig ist. Im
Gegenteil schwelgt der Autor in den Jahren um 1600, da es dazu offensichtlich
einen überschaubaren Fundus an solider Historiographie gibt.
Anfang
der neunziger Jahre erzählte mir ein sehr guter Freund, dass er ein altes Buch
gelesen habe. Von wann? Von 1984. Obwohl von all den unten aufgeführten
Publikationen van Berghs ich allein die Botschafter...
gelesen habe, wage ich doch zu behaupten, dass die anderen ähnlich gestrickt
sein werden, schnell, allzu schnell geschrieben, so dass viele Daten nicht
nachgeprüft werden können, viele irrelevante, aber störende
Schreib-/Tipp-/Setzfehler erscheinen.
Dennoch
sind solche Bücher nicht ganz ohne Verdienst, auch wenn das Gelesene nicht die
Aufmerksamkeit des Papstes Johannes Paul II. verdient hat. Es sind Sachbücher,
die ganz schnell eine kurze Neugier befriedigen, ein wenig den
MacDonald-Produkten des Buchwesens ähneln, frisch, aber von allzu kurzer
Lebensdauer. Abgesehen von der Momentaufnahme bloße Verschwendung. Also tatsächlich und ohne Trauer entsorgbar.
Es
folgt eine Liste der van Bergh’schen Publikationen, die, fürchte ich, nicht den
Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann. Sie ist aus dem Internet
zusammengeklaubt, doch zeigen die Titel nach meiner Überzeugung, was ich meine.
Deutschland und die Vereinten Nationen. München: Isar Verlag 1951
- Heinrich von Brentano. [Rheinische Porträts. Band 5] von Hendrik van Bergh und Kurt Gelsner. Olzog 1957
Die rote Springflut. Sowjetrußlands Weg ins Herz Europas. München: Isar Verl. 1958
Genosse Feind - Unveröffentlichte Dokumente über die Rote Armee. Bonn: Berto 1962
- Mord auf Befehl. Pfaffenhofen: Ilmgau Verl. 1963
Der Hintergrund. Bd. 2. Die roten Maulwürfe von Karl Merten und Hendrik van Bergh. Auer/Cassianeum 1964
- ABC der Spione. Eine illustrierte Geschichte der Spionage in der Bundesrepublik Deutschland seit 1945. Pfaffenhofen: Ilmgau Verlag 1965
- 08.12.1965: AUTOREN: HENDRIK VAN BERGH, 51, Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Bundesamt für Verfassungsschutz, schildert in einem Buch das "ABC der Spione". Der Autor: "Der erste Teil enthält eine Untersuchung der Entwicklung der Spionage der letzten 50 Jahre, der zweite Teil über 30 Spionagefälle der Nachkriegszeit." DER SPIEGEL 50/1965
Die amerikanische Krankheit. Pfaffenhofen: Ilmgau-Verl. 1968
Besondere Vorkommnisse. Pfaffenhofen: Ilmgau Verlag 1971
Deserteure. Fahnenflucht von und nach Deutschland. Pfaffenhofen: Ilmgau Verlag 1971
- Bonner Krankheiten Ein Bericht zur Lage der Republik. Landshut:Verlag politisches Archiv 1975
Moskau, Schaltzentrale des internationalen Kommunismus. Die Bedeutung der sowjetischen Parteikongresse und ihr.Einfluß auf die kommunistische Welt. Landshut: Verlag Politisches Archiv 1976
Menschen, die die Welt veränderten. Schicksale, Taten, Wirkungen. Menschen, die die Welt veränderten : 50 berühmte Persönlichkeiten in Lebensbildern und Bilddokumenten. Hrsg. Roland Gööck. Unter Mitarbeit von Hendrik van Bergh; Finke, Kurt; Klausmeier, Alfred; Menzel - Tettenborn Reinoß, Herbert; Riegel, W. M.; Theodor, Franz K. und Kurt Wolff. Gütersloh: Praesentverlag Peter; Stuttgart: Europ. Bildungsgemeinschaft; Wien: Buchgemeinschaft Donauland 1977. (Juli 1991). Augsburg: Präsentverlag 1995. Augsburg: Bechtermünz (März 2000/2003)
Die Überläufer. Sie wählten die Freiheit. Eine illustrierte Dokumentation aus den Akten der Geheimdienste. Würzburg: J.W. Naumann 1979
- Tradition und Fortschritt. Reden zur Zeit 24. Würzburg: Johann Wilhelm Naumann, 1979
- Leonardo da Vinci. Ein Genie gab einem Hotel den Namen. Monteortone/Abano-Terme, Selbstverlag, 1979
Albertus Magnus. In Zus.-Arb. mit Rochus Spiecker, Manfred Entrich , Anton Jaumann. Stgt.: Seewald, 1980
Köln 4713. Geschichten des Bundesamtes für Verfassungsschutz. 1981
Johannes Paul II. Leidensweg der 100 Tage. Voyage dans la Souffrance. Viaggio nella Sofferenza. von Trasatti Sergio Arturo Mari und Hendrik van Bergh. St. Ottilien: EOS Verlag 1982
- P(ater) Maximilian Kolbe: ein Heiliger unserer Tage. Hrsg. Hendrik van Bergh. St. Ottilien : EOS-Verlag 1982
- Wie Weimar starb. Gründe und Hintergründe zum Sturz der ersten Republik. Exklusiv-Interview mit Franz von Papen. 1983
- Botschafter des Papstes: 4oo Jahre Nuntius in Deutschland. Türmer-Verlag 1984
- Die Wahrheit über Katyn. Der Massenmord an polnischen Offizieren. Mit einem Vorwort von Prof. Friedrich August Frhr. von der Heydte. Vowinckel 1986
Der Fall Tiedge. Aus den Akten des Untersuchungsausschusses. Berg: Türmer Verlag 1987
Staatsfeinde. Aus den Akten der Geheimdienste. Berg: Türmer-Verlag, 1987
Die rote Springflut. Von der Oktober-Revolution zur Eroberung Osteuropas. Eine Dokumentation. 3. erw. Auflage. Berg am See, Vowinckel 1987, 1990
- Verbrecher oder Soldat Die andere Seite des Falles Waldheim. Eine Dokumentation nach den Akten der Prozesse von Nürnberg. Berg: Türmer Taschenbuch 1988
- „Napoleon Bonaparte – mein Weg nach Elba“ Bekenntnisse des Kaisers. 1814 auf Elba einem amerikanischen Journalisten übergeben, verfaßte der Kaiser der Franzosen kritisch und selbstkritisch seine Lebenserinnerungen, die 1818 in London in französischer und deutscher Sprache erschienen. Berg am See: Türmer Verlag 1989
Tragödie eines Kaisers - Napoleon auf St. Helena. "Aus den Tagebüchern". Berg am See: Vowinckel Verlag, 1991/1992