Dienstag, 23. Oktober 2012

Pornographismen




Natürlich bin ich auf der Welt, weil meine Eltern eine mehr oder weniger – ich hoffe mehr – vergnügliche Vereinigung vornahmen, die auf dem Höhepunkt den regelhaften blöden glückseligen Gesichtsausdruck hervorbrachte. Aber Eltern sind meist doch tabu und daher eher geschlechtslose Wesen und nicht von dieser Welt. Vor zweiundfünfzig Jahren lernte ich kurzfristig eine junge Griechin auf Hydra kennen, die ihre Mutter als Teilhaberin an einer solchen Aktivität heimlich oder offen beobachtete. Der Tabucharakter und der irreale Traum von Eltern entdeckte sich jedoch damit, dass sie am liebsten ihre Mutter in einen Sack voll Gewürm und anderem Getier und dazu noch Glasscherben gesteckt hätte, um sie dann von einem von der Insel aus sichtbaren Fels auf dem Peleponnes, der seit alters her für solche Zwecke gebraucht worden war, im Meer zu versenken.
Nach eher flüchtigen Blicken über das Schicksal Lance Armstrongs und der Weltpolitik las ich sehr viel gründlicher vom Engagement derLiberty Acquisition Holding des Nicolas Berggruen bei Prisa und schließlich ein deja vue meiner gestrigen Sätze über die Photos, die Leigh Ledare von seiner Mutter anfertigte. Diese benennt Magdalena Kroener in der heutigen FAZ (23. Oktober 2012) als Tabubruch. Ich würde gern schreiben: Damit tabuisierte und normalisierte der Sohn den Tabubruch der Mutter.
Eigentlich möchte ich damit nur meine Beobachtung über einige wenige Topoi in Einhandbüchern wiedergeben. Neben dem aufreizenden Tabubruch der Inzucht, aus dem nicht in der Realität, aber doch in dieser Art Literatur Eltern ganz in der Regel ausgenommen werden – ein einzelner Elternteil kann gelegentlich auftreten, Geschwisterliebe in nachptolemäischer Zeit häufiger auftritt, aber nicht unbedingt zum Lustgewinn beiträgt, dagegen bei einer anzunehmenden überwiegenden männlichen Autorschaft Tanten für die Initiation späterer Hauptpersonen von verführerischer Bedeutung sein können, gibt es nach meiner Erfahrung einen weiteren Lust fördernden Kniff, nämlich verwandtschaftliche oder gesellschaftliche hierarchische Strukturen für angeblich nicht zu erwartende Beziehungen zu nutzen. Da man von den Männern eh nichts besseres erwartet, sind es Großmütter und Professorinnen, wahrscheinlich auch Pfarrerinnen – siehe die unüberschaubare Zahl von anzüglichen Illustrationen weiblicher und männlicher Kleriker, die eigentlich geschlechtslos sein sollten und durch das Gegenteil mindestens ein besonderes Kitzeln in der Magengrube verursachen.
In dem mit ziemlicher Sicherheit von Henry Miller stammenden Einhandbuch Opus Pistorum ist sowohl für dritte als auch für die handelnde Person selbst in der Kombination von Amerikanerin, Ehefrau und Mutter ihr Verhalten ungewöhnlich, doch für alle Beteiligten erfreulich.

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Passende Annoncen?



Von den achtzehn Museen, die im Guide to London Museums &; Galleries. Sixth Edition. London: H.M. Stationery Office 1956 beschrieben werden, besuchte ich elf, als ich als Mittelstufenschüler zum ersten Mal allein und zwar eben nach London reiste. Im Zug dorthin von Dover saß mir eine Dame gegenüber, alt für meine Verhältnisse,also irgendwo zwischen dreißig und vierzig. In der Erinnerung hatte sie tatsächlich zehn (!) nikotingebräunte Finger. Selber habe ich es später nie auf mehr als zweieinhalb – der Daumen, der gelegentliche gegen das Mundstück der Zigarette drückte – gebracht. Von den nur kurz sub „Other Museums in the London Area“ aufgeführten einundvierzig Museen und Museumsähnlichen Einrichtungen besuchte ich nur drei, d.h. ich habe eine Menge verpasst.
Von den besuchten Museen war ich, wenn ich mich richtig erinnere, nur damals im Sir John Soane’s Museum, später nicht mehr. Heute kann man von den entsprechenden websites erheblich mehr erfahren als meine Erinnerung gespeichert hat, was sie vielleicht nicht ersetzen können, ist den Genuss mehrerer Stunden in diesem Ensemble und die Erinnerung an etwas, das ich in seiner gelassenen Ausstrahlung als vollkommen empfand. Vielleicht auch muss es so sein, dass Museen von New York bis London seit Jahren Räume für private reunions vermieten, so auch die von mir bei jedem Aufenthalt in London nicht wegen des hübschen in alle – oder fast alle – Geschichten der Erotik aufgenommenen Fragonard, sondern wegen des dort hängenden Foppa besuchte Wallace Collection, das Museum als Teil des event managements. Ein indirekter Beweis für die Behauptung, Foppa sei der Grund, mag sein, dass ich mir später nur Bd. 1 von The Wallace Collection. Catalogue of Pictures. British, German, Italian, Spanish von John Ingamells aus dem Jahre 1985 kaufte, etwas, was ich nicht hätte tun sollen, da mich Herr Ingamells einer romantischen Vorstellung beraubte. Nicht Gian Galeazzo Sforza den Demetrius des Cicero lesend sei es, sondern ein fiktives Portrait des jungen Cicero lesender Weise. Mit einer „Beschimpfung“ der Kunstgeschichte tröstete mich Friedrich Bischoff brieflich darüber hinweg.
Von den nicht gesondert beschriebenen Museen ist mir das Wellcome Historical Medical Museum wegen meiner Führerin, der deutschen Ärztin Ruth Hayit, die ihren Mann in London besuchte, der an der SOAS an einem usbekischen Wörterbuch arbeitete, unvergesslich geblieben. Eine solche Begeisterung für Präparate – ich glaube es waren eingelegte Lebern, die von verschiedenen Krankheiten in unterschiedlichem Stadium befallen waren – habe ich nie erlebt, und scheußlichere Präparate dürfte es nur noch in der Raritätenkammer Peters des Großen geben. Mit Frau Hayit war ich auch bei Madame Tussauds - nicht im Guide - und hinterher in einem englischen Restaurant in der Bakerstreet, das im Gegensatz zu manchen anderen Speisestätten, die ich im Laufe der Zeit ausprobierte, alle Vorurteile über die englische Küche bestätigte. Dieses Museum sollte mir überdies später mehrfach in den Weg kommen, es sei nur der Katalog der Sinica von Hartmut Walravens erwähnt und das bei mir, wäre nicht der prohibitive Preis, Begeisterung auslösende Werk von Buell, Paul D. and Eugene N. Anderson, A Soup for the Qan: Chinese Dietary Medicine of the Mongol Era as Seen in Hu Szu-hui’s Yin-san Cheng-yao. Introduction, translation, commentary, and Chinese text. With an appendix by Charles Perry. London – New York: Kegan Paul 2000 (The Sir Henry Wellcome Asian Series).
Aber darum geht es ja gar nicht, sondern um die fünfzehn Annoncen, die in diesem Guide erscheinen.
1.       Lund Humphries
2.       Leggat Brothers
3.       Hicklenton & Philipps
4.       Collet’s Chinese Bookshop
5.       The House of Perez
6.       B.A. Seaby, Ltd.
7.       Craddock & Barnard
8.       Pitt & Scott
9.       Agnew
1.    M. Harris & Sons
1.       The Phoenix Picture Gallery
1.     Holmes, Martin, The Crown Jewels
1.     Francis Edwards Ltd.
1.     Winsor & Newton
1.     Edmonds
Zuerst dachte ich, der Verlag Lund Humphries, den es noch gibt, bedeute mir nichts und gab mich mit der website der Firma zufrieden, aber im Hinterkopf lauerten stabile rot gebundene Bändchen und ein etwas voluminöserer Band, und dann kamen die zugegebener Maßen vaguen Erinnerungen an die Baracke auf dem Universitätssportplatz in Köln in den frühen sechziger Jahren mit Stunden bei Günther Debon hinzu – ich glaube, er war es, obwohl ich mich nicht an Sprachunterricht bei ihm erinnern kann, wenn man denn von einer Einführung, nicht einen Sprachkurs, in das Sanskrit absieht. Es waren die von Walter Simon veranstalteten Bändchen, die uns die Gwoyeu Romatzyh 國語羅馬 näher brachten, bringen sollten, eine grundsätzlich keineswegs schlechte Umschrift der chinesischen Hochsprache. Das war eine relativ kurze Episode, es blieb jedoch sein A beginners' Chinese-English dictionary of the national language (Gwoyeu), das zumindest ich immer dann benutzte, wenn ich in einem nach dem Vier-Ecken-System geordneten Index wühlen musste, der keine eigene Hilfestellung leistete. Simon hatte den Code den Schriftzeichen beigesellt. Nur: Natürlich haben meine leisen Reminiszenzen nichts mit den im Guide reklamierten Kunstbüchern zu tun.
Angesichts meiner Guidomanie hätte ich auch ein Exemplar von The Crown Jewels von Martin Holmes haben können, das ebenfalls annonciert wird, offensichtlich der offizielle Führer seit 1949 in nach den verschiedenen Seitenzahlen anzunehmenden mehrfach überarbeiteten Ausgaben bis heute, die mich aber leider kaum reizen konnten. Wenn überhaupt, so könnte ich vielleicht dem Reiz der Fabergé-Eier erliegen. Die gibt es meines Wissens nicht im Tower.
Was die meisten anderen Annoncen anbelangt, so ist das, was sie verkaufen wollen, entweder meilenweit außerhalb meiner finanziellen Reichweite, oder aber ich habe mit Schaukästen für Museen von der Firma Edmonds, die seit 1870 existiert, professionell nichts zu tun, zu deren jüngsten Klienten laut ihrer website die British Library, das British Museum, Victoria & Albert Museum, Compton Verney, Warwickshire, Walsall Art Gallery, The Wallace Collection, Ruskin Library, Lancaster, Fleming Gallery, London, Henry Moore Gallery, Leeds, The Peoples Palace, Glasgow und das Barber Institute, Birmingham gehören. Auch Pitt and Scott, „who has for over a century been providing removals and storage services in West London to families and businesses and has built a solid reputation based on excellent customer service and removals expertise“, musste von mir nicht in Anspruch genommen werden, vor allen Dingen „Pitt & Scott's reputation extends to the antiques industry where the company is well known for its expertise in handling antiques, works of art and fragile artefacts“. Was mich allerdings ein wenig irritiert, ist die Aussage in der Annonce aus dem Jahre 1956 – oder sollte sie sogar in der Erstausgabe des Guide aus dem Jahre 1935 vertreten gewesen sein? – „We have specialised in this very exacting task for 80 years (...)“. Und wer könnte außer Museen und Gallerien der Ansprechpartner für diese Annoncen sein? Ist der Guide so toll, dass auch die Professionals ihn konsultieren und dann ihr Aha-Erlebnis haben, wen sie das nächste Mal beauftragen können? Oder ist es eine frühe PR-Aktivität?
Was für die beiden erwähnten Dienstleister gilt, trifft wohl auch für die verschiedenen annoncierenden Kunsthändler zu, nichts kann ich mit ihnen im Sinn haben, doch manche davon erfüllen selbst mich aus der Distanz mit Wehmut, wenn man erfahren muss, dass die Leggatt Brothers, die es seit 1820 gab und die offensichtlich prominent am Wachstum der Sammlungen im British Museum, der National Portrait Gallery, der National Gallery und der Tate Gallery beteiligt gewesen waren, 1992 aus Krankheits-, aber wohl auch aus Konjunkturgründen ihre Aktivitäten einstellten. Fürwahr aufregend scheint das Leggatt-Archiv zu sein (Art-sales-The-digital-Leggatt-Archive.html) und keineswegs nur für die Branche.
Anders steht es offensichtlich mit Thomas Agnew & Sons, Dealer/Gallery seit 1817, aber erst seit 1835 eigentliche Firmengründung und seit 1860 in London (?), seit 1876 am selben Ort, nämlich 43 Old Bond Street – in der Annonce von 1956 erweitert auf 3 Albemarle Street, London, W.1 –, spezialisiert auf europäische Malerei und Zeichnungen von 1200 bis 1850, auf britische Gemälde und Aquarelle vom 17. Bis zum 20. Jh. und Drucke von französischen Impressionisten und Postimpressionisten und zeitgenössischen britischen Künstlern.
(http://www.agnewsgallery.com/about.cfm) (www.mosi.org.uk/media/33870651/zanettiandagnew.pdf) ist eine andere Interneteintragung, die vielleicht den Datensalat der Anfangsjahre in Manchester erklärt.
Ohne den Jubiläumsband, den ich nicht verfügbar habe, M. Harris and Sons 1868-1968 Centenary Book. London 1968 lässt sich über diesen Kunsthändler am wenigsten sagen. Wie Leggatt kann auch M. Harris & Sons mit der appointment as Dealers in antique furniture and works of art to her late Majesty Queen Mary prunken. Allerdings kann/konnte Leggatt auch Her Majesty Queen Elizabeth, the Queen Mother aufführen. Die etwas prosaische Adresse von Harris & Sons trägt den Zusatz (near British Museum), d.h. etwas weiter entfernt als die offensichtlich spannende Firma Craddock & Barnard. Fine original engravings, etchings and woodcuts by old and modern masters. 32 Museum Street, London, W.C. 1 (50 yards from British Museum main entrance).
Craddock & Barnard könnten ein Firmenkonstrukt sein wie Spenlow und Jorkins, da „there never was a Craddock“. Eine sehr schöne und informative Seite ist http://www.aba.org.uk/aba-past-presidents/336-rev-percy-mordaunt-barnard-1928: Rev. Percy Mordaunt Barnard (1928), durch die man eine Menge von Merkwürdigkeiten erfährt, wie eine möglicherweise Glaubenskrise einen offensichtlich überaus kompetenten Antiquar hervorbringt, der die Vernon Dante Kollektion 1914 an die John Rylands Library verkaufte. Die Sammlung enthält zwei Manuskriptteile von Vernons Edition des Kommentars von Benevenuto Rambaldi von Imola zur Göttlichen Komödie. Ist er der Namensgeber für die Besessenheit Arvid Sloanes in Alias? Aus der Annonce von 1956 geht nicht hervor, dass die Firma ursprünglich in Tunbridge Wells beheimatet war. Der letzte Barnard, Osbert (Hubert Prouté, obituary of Osbert Barnard in 'Print Quarterly', V 1988 p.283-5, plus Higgins in PQ 1989 p.60), überließ das Geschäft seiner langjährigen Assistentin, Audrey Gibbs. 1986 wurde das Geschäft geschlossen. Name und Klientel wurden von Christopher Mendez erworben, während das Ladenlokal in der Museum Street ein von einer religiösen Sekte betriebener coffee shop wurde.
Ein informativer Beitrag stammt von Jane McAusland, „A Brief Personal History of a Conservator of Art on Paper in the United Kingdom: 1959–2003“ in: The Book and Paper Group Annual 22.2003, S. 41-47 (http://cool.conservation-us.org/coolaic/sg/bpg/annual/v22/bp22-08.pdf). Darin heißt es u.a.: „At nineteen I was fortunate to be employed by Mordo Barnard of Messrs. Craddock & Barnard of Museum Street, London. Mordo ran a high-quality print shop selling only original prints, including Dürer engravings and woodcuts and Rembrandt etchings, with his brother Osbert. These two lived in a large house in Highbury, North London. This is where the lab had been set up. I was Mordo’s first pupil—and an apprentice, to be paid £7.00 per week. Mordo had been a chemist but had given this up to run the print shop with his brother. He worked on the chemistry of paper conservation, morning, noon, and night, coming up with some good, not-so-good, and dubious solutions to problems. One has to remember that everything everywhere (maybe apart from the Dreschers’ establishment) was experimental. We only worked on prints that were owned by Craddock & Barnard, never for the general public.“

Die Annonce von Winsor & Newton hat kein Lord Peter Wimsey verfasst, obwohl mit ihm und Karlheinz Stockhausen auf der website Reklame gemacht wird: „There must be a very good reason why great artists today choose and use artists’s materials made by Winsor & Newton Ltd., Wealdstone, Harrow, Middlesex. Also at New York and Sydney“, obwohl der zentralen Aussage poetische Qualitäten nicht abzusprechen sind. Ich überlege ob es einen Idiolekt der Hersteller von Künstlerfarben gibt. Der Grund, warum ich so weit ich weiß nie Farben dieser Firma benutzt habe, sondern zu denen der Firma Schmincke für Aquarellfarben und denen von Alf Bjercke für Ölfarben gegriffen habe, liegt an meiner nicht-britischen Verortung . Doch, voller Poesie sind auch die Seiten der Firma Schmincke, die allerdings neunundvierzig Jahre später, nämlich erst 1881 gegründet wurde so z.B. (http://www.schmincke.de/unternehmen/200-geburtstag-cesare-mussini.html; http://www.schmincke.de/unternehmen.html).
Beide Firmen haben die Kunst vereinnahmt, [William] Winsor & [Henry C.] Newton mit der Benennung ihrer Aquarellfarben nach John Sell Cotman (1782-1842), Schmincke mit dem Kauf der Rezepturen für Harz-Ölfarben Cesare Mussinis (1804-1879). Darüber hinaus nehmen Winsor & Newton faktisch alle berühmten britischen Maler des 19. Jhs. für sich in Anspruch. Selbst ihre Tuschfedern firmieren unter hinreichend bekannten Namen, einmal unter dem des Federfabrikanten Joseph Gillott (1799-1873), zum anderen unter dem Namen (?) des Praeraffaeliten Charles William Mitchell (1854-1903), zumindest ist der letztere der einzige beim googlen, der in Frage zu kommen scheint.

(Hicklenton.htm) von dognose, 3.3.2011 ad Hicklenton & Phillips (früher Hicklenton & Sydal):
Die Firma Hicklenton & Sydal wurde 1910 von zwei früheren Angestellten der Firma Mappin & Webb gegründet. George Ernest Hicklenton, Verkäufer bei M & W, und William Sydal, der Leiter der Schmuckabteilung bei M & W, gründeten ihr eigenes Geschäft in 4, Queen Street, Cheapside, EC2. William Sydal war Leiter der Schmuckabteilung bei M & W, als die Firma am 22. August 1909 Opfer eines großen Raubes wurde. Beide wurden wichtige Persönlichkeiten im Londoner Schmuckhandel. 1928 war die Firma in der Hand von Howard George Hicklenton und S.A. Phillips und hieß ab den 1930ern Hicklenton & Phillips. Nach mehreren Ortswechseln wurde 1955 das Geschäft in 6, Imperial Parade, New Bridge Street, Ludgate Circus, EC4 geöffnet.
Hicklenton & Phillips hatten viele wichtige Aufträge, so das Szepter der University of Toronto 1951 und ein Kästchen für Sir Robert Menzies, dem Premierminister von Australien, von der „Corporation of London“ 1952.
Die Anzeige der Firma, wohl aus dem Jahre 1955 besagt: „Established for nearly half a century in the City, Hicklenton & Phillips are now at Imperial Parade, Ludgate Circus, E.C. 4. Makers of         Ceremonial Plate in the neatest manner. Sell all sorts of Good Jewellery and works of art in Gold and Silver. N.B. Likewise sell Antique Silver“.
Hicklenton & Phillips existiert noch heute in Wimbourne, Dorset.
(http://www.oldstationers.co.uk/cup.htm): Hieraus möchte ich länglich zitieren: „On 30th June 2008, Tony received this fascinating email from David Hicklenton. (...): „I am a surviving relative of the Howard George Hicklenton that presented the Sixes cup to the school in 1921. I stumbled across your website when searching for a ‘phone number for my sister and found the item about the sixes cup found in the loft and can certainly shed some light on the background to it. As you correctly surmised, our unusual surname makes family genealogy a fairly simple task – in short all Hicklentons in the world are related to each other! At risk of boring you, I’ll give you a quick background:
In mid Victorian times John Knights Hicklenton married Martha Emma Beaney Wigger and they subsequently had 10 children. John died relatively young and Martha emigrated to Canada with 8 of her children and some of their descendants now make up the Canadian branch of the Hicklentons in Vancouver. The two who remained in this country, George Ernest (b.1870) and Herbert John (b.1868) were articled to Jarrold’s publishing company in Norwich. Herbert John Hicklenton was my great grandfather on my father’s side. George Ernest became a partner in ‘Hicklenton and Phillips’ – a jewellers in East London and it was his son, Howard George, that presented your cup. Howard George was, as you found out, in the London Fusiliers in WW1 and his collection of letters from the trenches was bought at auction recently and is now part of the national archive. Following the war he became part of his father’s jewellery business and subsequently churchwarden of St. Mary’s le Bow (of the famous Bow Bells). His name is engraved on one of the bells to this day from when they were re-cast in 1956. When the sixes cup was presented to the school in 1921 he would only have been a young man (we don’t know his d.o.b.) and we don’t know if he, or his father, were old boys of the school [Dulwich College]. However, we do know they lived locally and it is likely that the cup was donated by Hicklenton and Phillips and then presented by the young Howard George Hicklenton. The jewellers – Hicklenton and Phillips survives in name to this day in Dorset, having been bought out after Howard’s death. Howard’s daughter (now in her 80’s) has been in contact with my mother, who has been researching the family tree for several years. As to the nature of the sport, I can only guess that it might have been cricket sixes – as still played in Hong Kong for instance, rather than six a side football.“

Mit zwei Annoncen habe ich so meine Schwierigkeiten. Die eine stammt von The House of Perez. Famous for Fine Carpets in 112 & 162/8 Brompton Rd., London S.W. 3 und ich frage mich ob sie mit Perez antique carpets & textiles in 199 Brompton Road identisch oder verwandt ist.

Die andere ist The Phoenix Picture Gallery, der ich mich nach anderen erfolglosen Bemühungen über die beiden annoncierten Buchtitel zu nähern versuchte. Palmer, Jacqueline, Going to Museums ist zumindest ohne weiteres nicht eruierbar. Anders steht es mit Copley, Gordon, Going into the Past. London: Phoenix House, 1955. Und über Phoenix House kam ich zu den beiden folgenden websites:
http://www.reading.ac.uk/special-collections/collections/sc-phoenix.aspx: Archive of Phoenix House Ltd. Phoenix House Ltd was a subsidiary of the publishers J[oseph] M[alaby] Dent Ltd. The collection consists of a series of large albums containing specimens of art-work and publicity issued between 1945 and 1965.
http://www.lib.unc.edu/mss/inv/j/J.M.Dent_and_Sons.html#d2e36724: Photographs, maps, paintings, drawings, engravings, and prints that were used or considered for use as illustrations in books published by Dent and/or Phoenix House.
Wenn diese Gleichsetzung denn stimmt, käme ich zu Everyman’s Library, ein Ausflug, den ich aber zumindest bei dieser Gelegenheit nicht begehen werde.

Vergnügen bereitete die Herumsucherei, mich über B.A. Seaby, Ltd. kundig zu machen, und ein überaus sympathischer Einstieg in das Innenleben von Seaby war „A modest gentleman dealer. One of the leading specialists in English hammered coins [Stephen Mitchell], talks to John Andrew“ (www.tokenpublishing.com). Mitchell war von 1968 bis 1987 bei Seaby und gab bis 1998 ihren Standard Catalogue heraus.
http://www.cngcoins.com/About+CNG.aspx: 1975 wurde die Classical Numismatic Group, Inc. (CNG) in Lancaster, Pennsylvania gegründet, 1991 die Dependence in London, als sie unter dem Namen Seaby Coins das Münzgeschäft der ehrwürdigen Firma B.A, Seaby mit Sitz in 14 Old Bond Street, London, W1S 4PP übernahm.
In der Numismatik muss Seaby fürwahr eine bedeutende Größe gewesen sein, auch als Herausgeber in eigener Autorschaft oder seiner Mitarbeiter numismatischer Standardwerke und des monatlichen Coin & Medal Bulletin. Darüber hinaus findet man eine Reihe von Mitarbeitern mit Eintragungen eigenen Rechts im Internet, so z.B. http://en.wikipedia.org/wiki/Peter_Alan_Rayner: Peter Alan Rayner (1924 - 29 July 2007). Er war von 1948 bis 1974 bei B.A. Seaby. Und: David R. Sear http://www.davidrsear.com/about.html: Er war von 1958 bis 1973 bei B.A. Seaby und wie viele andere Autor verschiedener numismatischer Werke.

Francis Edwards war nur ein Name zunächst, bis ich merkte, wie oft ich über ihn gestolpert sein muss. Die Annonce im Guide füllt eine ganze Seite (S. XI): „Francis Edwards Ltd. Booksellers since 1855. Within five minutes walk of Baker Street Station you can visit one of the finest old bookshops in the country. Here you will find rare books of the 15th and 16th centuries, books with coloured plates, general literature, and a vast variety of subjects arranged on six floors – with a lift. We specialize in books of discovery – America, Africa, Asia, Australia – History of the Navy and the Army – Natural History – and we have a very large stock of original coloured maps. Catalogues are issued regularly. 83 Marylebone High Street London, W.1“.
Dort war ich ziemlich sicher nie, allzu fixiert auf die Charing Cross Road – damals war u.a. Foyles noch eine Adresse, wo ich mich 1956 oder erst 1958 mit 10 GB£ für die Erstausgabe des Orlando ohne Schutzumschlag ins Unglück stürzte – und etwas weniger Bloomsbury. Allerdings ist auch dort mein Gedächtnis nicht ausreichend, so schöne Erinnerungen zusammenzubekommen wie sie in Hanff, Helene, 84 Charing Cross Road. (ursprgl. London: André Deutsch 1971) (zusammen mit The Duchess of Bloomsbury Street, ursprgl. Ebd. 1974). London: Tim Warner Paperbacks 2002 niedergelegt worden sind. Das einzige Mal, dass ich an eine britische Buchhandlung schrieb, deren Namen ich jedoch vergessen habe, war in Witney in den Cotswolds, als ich auf einem Spaziergang von Oxford nach Gloucester im Fenster des geschlossenen Ladens die vier Bände der gesammelten Gedichte des norwegischen leichtfüßigen Dichters Herman Wildenvey sah und sie später erfolgreich brieflich aus Deutschland für 4 GB£ kaufte. Vergessen habe ich auch die Buchhandlung in York, die ich von Teilbeständen der Society for British Entomology befreite, für mich ein großes Erlebnis, weil ich so auch vier Bände (1932-1935) des Jahrbuchs des Zhejiangsheng kunchongju 浙江省昆蟲局 bekam, u.a. mit einem ausführlichen Artikel über die in der chinesischen Literatur aufgeführten Heuschreckenplagen von Chen Kia-ziang 陳家祥. Mit aller größtem Bedauern erinnere ich mich an ein für mich namenlos gewordenes Antiquariat in Reading, wo ich am Spätnachmittag im Regal das
Targum von George Borrow zu einem erschwinglichen Preis, nämlich acht Pfund sah, törichterweise von meiner Bleibe aus anrief und es am nächsten Vormittag nicht mehr fand. Das geschah aber alles erst in den siebziger Jahren.

Auf der website ist die Entwicklung bis heute fortgeführt:
Francis Edwards Antiquarian Bookseller, was established in 1855 in the West End of London. Now situated on the top floor of the world famous Hay Cinema Bookshop in Hay-on-Wye, "The Town of Books", the Francis Edwards division occupies four show rooms and has in stock over 3,000 volumes. We buy and sell books on all subjects, with particular emphasis on Travel, Natural History, Art & Architecture, History, Naval & Military, Literature and the Social Sciences. Our recently extended London branch on the ground floor of Quinto Bookshop in Charing Cross Road has in excess of 5,000 volumes. (Allerdings ist das heute, am 16.10.2012 in das Internet gestellte Angebot an Büchern zu Fernost und Zentralasien nicht sehr berauschend im anzunehmenden Gegensatz zu den Katalogen Nr. 401, 402 und 411 wohl aus den zwanziger Jahren des 20. Jhs. (Reizvoller, aber mich nicht unbedingt verführend, erscheinen die verlegerischen Aktivitäten von Edwards.)
Francis Edwards, The Old Cinema, Hay-on-Wye via Hereford HR3 5DF, UK Tel: 44 (0)1497 820071 Fax: 44 (0)1497 821900
Francis Edwards in London, 72 Charing Cross Road (bis 2010 Nr. 48a). London WC2H 0BE Tel: 44 (0)20 7379 7669 Fax: 44 (0)20 7836 5977

Die Verbindung von Edwards mit Hay on Wye machts. Ich war nur zweimal 1972 und 1976 dort, das erste Mal in einem relativ schmuddeligen Hotelchen, das zweite Mal Bed & Breakfast unerheblich außerhalb von Hay. An ein Abendessen erinnere ich mich, aber nicht mehr, bei welchem der beiden Male, in einer ehemaligen Scheune oder Schmiede, geführt von zwei sehr sympathischen Damen, älter und jünger und rothaarig. Meine Erinnerung an das Essen ist vague, aber angenehm, ich glaube, es war irgend eine Art von Eintopf.
Ich glaube mich zu erinnern, dass die Bücher zumindest bei Booth nach dem Preis geordnet waren und nur sehr ungefähr nach Sachgebieten. Insgesamt vielleicht zwölf Stunden wühlen brachten allerdings kein stupendes Ergebnis, doch habe ich die dort erworbenen Einzelhefte des Chinese Economic Journal aus der Zeit um 1930 mit manchen Gewinn oder gar Erkenntnisgewinn gelesen, aber das war nichts im Vergleich zu einem Oxforder Hinterhaus, in dem die Doubletten aus den Colleges verscherbelt wurden, wo ich für fast nichts ein mitgenommenes, aber in den Gelenken gesundes Exemplar von Friedrich Hirths Modern Documentary Chinese mit dem dazugehörigen in Taiwan nicht nachgedruckten Wörterverzeichnis bekam. Bis heute aber mag ich den Historical Atlas of Wales, den ich in einem der kleineren Antiquariate Hays für GB £ 2.50 fand. Trotz der vielen Bücher gefielen mir Hereford und der Besuch bei einem guten, etwas zu emotionalen Freund, der damals die Anfänge von Walisisch gemeistert hatte, in den Brecon Beacons sehr viel besser als das leicht „alberne“ Hay on Wye. Ähnlich, nur noch ungeglückter ist die Bücherstadt Wünsdorf südlich von Berlin, ein Ort von anderem historischen Interesse. Es scheint, wenn die Informationen im Netz vollständig sind, dass sich Antiquariate der ersten Stunde, wie das sehr sympathische Berlin Antiquariat in der Zimmermannstraße, wieder aus Wünsdorf zurückgezogen haben.

Eine letzte Annonce habe ich noch nicht erwähnt, und das ist Collet’s Chinese Bookshop in 40 Great Russell Street, W.C.1., doch sagte mir dieser Name 1956 noch nichts. Genau wie Probsthain fast nebenan, frequentierte ich damals Chinesisches noch nicht, vielmehr muss es ganz überwiegend erst Mitte der sechziger Jahre geschehen sein. Bücher, an die ich mich von Collet’s erinnere, waren auf jeden Fall das Sanguo zhi in der beginnenden, heute allgemein gebräuchlichen Ausgabe des Zhonghua-Verlages in Beijing und eine vierbändige broschierte Ausgabe des Honglou meng aus der Reihe Zhongguo gudian wenxue duben congshu des Renmin wenxue chubanshe, ebenfalls Beijing, in seiner siebenten Auflage 1963 (298. bis 341. Tausend), herausgegeben von A Ying 阿英 und Zhu Nanxian 朱南銑, die die verschiedenen Ausgaben kollationiert haben, und mit einem gekürzten Essai über das Honglou meng von He Qifang 何其芳. Ich bin kein „Redologist“ und kann deshalb den Stellenwert dieser Ausgabe nicht beurteilen, mir hat sie als Laie genügt. Wo eine ganze Reihe von bei Collet's für fast nichts erworbenen Pamphleten der chinesisch-britischen Freundschaftsgesellschaft, u.a. auch von Joseph Needham, geblieben sind, habe ich im Moment nicht parat. Bestellt habe ich bei Collet’s nie, dafür waren zunächst die Hongkonger Buchhändler wie z.B. Universal in einem unscheinbaren Quartier auf Victoria, aber mit häufigen und regelmäßigen Katalogen besser, und schließlich gab es dann für Deutschland den geschäftigen Rupprecht Mayer, der mit seinem Buchversand und eigenen sinologischen Aktivitäten Verdienst erworben hat. Doch lassen sich die Verdienste von Collet’s oder auch des nicht mit China befassten Brückenverlages in Düsseldorf ebenfalls kaum überschätzen. Und so gibt es die zutreffende Äußerung von Chiu Kaiming, „Problems of acquiring Far Eastern publications for American libraries“, in: Special Libraries 48.1957:1, S. 19-25: S. 22 "For American libraries which do not wish to deal with Red China directly, a British agent in London is very convenient. This agent (Collet's Chinese Bookshop, 40 Great Russell Street, London, W.C. 1, England) handles all the publications of the Peking International Book House at the same prices charged by the parent organization in China's capital. It issues a quarterly catalog in Chinese, evidently printed in London.“ Das galt grundsätzlich auch für das europäische Festland.
Ein weiteres Zitat sei der sanften website http://www.london-rip.com/morebookshops.html entnommen: „R[quiescat]I[n]P[ace] London's left-wing bookshops: Collets and Central Books: The disappearance of the great left wing bookshops of London is a genuine loss. Two of my favourites were Collets in Charing Cross Road and Central Books in Grays Inn Road. Collets had different bookshops for general publications, international publications and Chinese issues, and also ran a record shop, which was an early repository of world music.
London bookshops RIP: Collets - tatty and esoteric: My memory of Collets is of a labyrinthine set of establishments all on the Charing Cross Road, decorated in sombre colours, selling esoteric Communist publications, Marx's works and Soviet badges and posters. The shops exuded an air of tatty studiousness. Collets bookshops closed down in dribs and drabs, not helped by the demise of the Soviet Union and, if I rememember correctly, a fire, and had gone by the early nineties. Both Collets and Central Books had explicit links to the Communist Party. Eva Collet was a friend of both the Marx and Engles family and was politically sympathetic.“
Und schließlich in diesem Kontext ein letztes Zitat: „Radical Bookshop History Project[, in dem allerdings nicht alles zutreffend zu sein scheint, wenn Collet’s Chinese Bookshop unter 1958 aufgeführt wird, aber Chiu Kaiming mindestens ein Jahr vorher von dort Bücher beziehen konnte]: S. 2: "It is interesting to note, from an historical perspective, that Eva Reckitt who owned Collets had a broad policy on stock but drew the line at “those mysterious world religions” and “phoney psychology”. We have more information on many of the shops than appears here, but it is not practicable to enter it all – the document would be unwieldy – and we hope eventually to publish a book on the subject.
S. 26-27: COLLETS:
(...)
1938 Collets Foreign Dept. 67 Great Russell Street, London WC1. This branch also called Special Mail and Book Clubs Dept. NB all these existed in 1946 but had closed by mid 1950s
(...)
Early 1960s Russian Shop, 44 & 45 Museum Street, London WC1. Also Head Office.
Early 1960s Scientific Bookshop, 23 Museum Street, London WC1
1958 Chinese Shop Bookshop, 40 Great Russell Street, London WC1
(...)
1958 Chinese Gallery, 52 Charing Cross Road, London WC2. Later became Collet’s Penguin Bookshop. Closed 1986.
(...)
1976 Collets International Bookshop opens at 129/131 Charing Cross Road - incorporated the Russian Bookshop and Record Shop (mainly folk music & E. European ).
At this time the following existed: Wellingborough; Collets Bookshop 64-66 Charing Cross Road; Chinese Bookshop 40 Great Russell Street

Und noch ein Nachruf oder halber Nachruf, dass nämlich Collet’s Chinese Bookshop 1992 wieder eröffnet werden sollte. Ich möchte behaupten, dass es ihn weder 2004 noch 2011 in der Great Russell Street gab
http://archive.tribunemagazine.co.uk/article/31st-july-1992/12/oet-this-saturday-sees-the-end-of-an-era-for-the: oet „This Saturday sees the end of an era for the British Left. After 58 years selling socialist Material, Collet's has finally given up the ghost and is moving from the International: Bookshop in Charing Cross Road 31st July 1992 from the Tribune Magazine Archive. 
But there won't be a Left newspaper, magazine or book in sight when the smaller shop, the former Chinese Bookshop opposite the British Museum in nearby Great Russell Street, re-opens on September 1. According to Collet's new managing director, Harry Moore, the business was hit by a combination of the great West End rent-hike and high business rates, although the declining interest in Left publications also struck at profits. „The retail side became a very small part of our operation, declining to less than 10 per cent in recent years,“ he told me. „So we made a strategic decision to come out of general bookselling altogether and to concentrate on distribution and on the specialist Russian and Eastern European side of the operation.“ The new premises and the expansion into the former Eastern bloc will be financed from the sale of the Charing Cross Road lease to the Waterstone's chain. „I'm sorry I am not able to disclose the amount“ said an apologetic Mr Moore, „but it is significant.“ Collet's is also poised to open new branches in Prague, Budapest and Moscow, where the company has an office and has been supplying British books for more than 40 years.
But while the adaptation to new opportunities in the book market has its logic, it also means, sadly, one outlet fewer for radical, Left journals in central London.
„These publications just weren't selling as well as they used to. You can't run a business like that,“ Mr Moore told me. „I'm sure a proportion of other bookshops will stock them.“ Meanwhile, I hear that Labour Party staff cuts of up to 30 per cent on top of those already made since the election are on the cards.
Needless to say, they won't be announced before party conference: the plan, I'm told, is for the National Executive Committee to be presented with a paper in mid-October so it can wield the axe unworried by the need to win votes..."

Für den Normalsterblichen scheint die große Mehrheit der Annoncen eine Erweiterung des Museumsbetriebs zu sein. Und ich kann den Guide endlich entsorgen, vielleicht aber schneide ich noch einige Bildchen aus. so wie Lord Byron, um sie in betreffende Bücher zu legen.

Samstag, 13. Oktober 2012

Barbican



Vielleicht täusche ich mich, doch war der Begriff „Barbican“, aus welcher Sprache (s. http://www.barbicanliving.co.uk/h3a.html) auch immer er ins Englische hineingekommen sein mag, vor etwa 1980 (s. http://www.barbicanliving.co.uk/h1a.html) wohl nur dem an mittelalterlichen Festungsbauten Interessierten geläufig. Zu diesen gehöre ich nicht, eher zu denen, die sich unnütze bzw. nur sehr beschränkt nützliche Wörter besser merken können als lebenstaugliche. Daher werde ich wohl vor einer wie auch immer gearteten Altersdemenz das türkische ejderha für Drache oder das griechische kolokithakia für die Zucchini nicht vergessen, das zweite Wort lernte ich vor zweiundfünfzig, das erste vor siebenunddreißig Jahren, und barbican kenne ich seit vierundfünfzig Jahren, als ich mit dem nur wenig früher erwähnten Hervé und dem deutschen Studenten von der Technischen Hochschule in Aachen durch britische Gegenden fuhr. Nach dem Start in Exeter muss Chepstow Castle, mehr oder weniger südlicher Endpunkt von Offa’s Dyke, der chinesischen Mauer zwischen Wales und England, unsere erste Station gewesen sein. Noch wie Kim in Nordindien und nicht schon reisemüde schritten wir die Burg einschließlich ihrer Vorwerke ab, und das Wort für die letztgenannten prägte sich mir ein.
Gelegentlich testete ich englische Bekannte in ihrer Vokabelkenntnis und wurde – sehr befriedigend für mich – nicht fündig. Daher bekam es für eine Zeit eine neue eigene Bedeutung. Die Freundin unserer ganzen Familie, Dereen, die sich selber mit nur einer irischen Großmutter als Engländerin per se definierte, meinte es könne ein vertrauliches Schimpfwort sein, und so kommentierten wir gelegentliche Äußerungen des anderen mit: „you barbican you!“ Was Offa’s Dyke und das noch nicht erwähnte Hay-on-Wye anbelangt, so wecken diese ihre eigenen Assoziationen und sollen deshalb nicht an dieser Stelle einen ihnen nicht würdigen sekundären Platz bekommen.