Es war
einmal, dass in einem Artikel der „taz“ vom 15.2.1990, die einem on dit zufolge zusammen mit „Le Monde“ damals
das Weltbild der einen Hälfte der Angehörigen der Berliner Freien Universität
prägte, während die andere lieber etwas über die eigenen Aktivitäten aus den
Berlinseiten von „Bild“ oder „BZ“ erfuhr, unter dem Titel „Aus den Niederungen
der Hochschule. Merkwürdige Häufung von Hausberufungen an der FU“ insgesamt
zutreffend, im Detail schlampig von fünf bereits erfolgten oder wahrscheinlich
bevorstehenden Hausberufungen in einem kleinen Fachbereich berichtet wurde.
Am 25.2.1990
erschienen in der Rubrik „Hochschulnachrichten“ des „Tagesspiegel“ zehn Namen
auf dem Besetzungskarussell der selben Universität. In einem Falle handelte es
sich um einen Ruf von Berlin nach auswärts, in den neun anderen Fällen wurden
Rufe an die Freie Universität ausgesprochen. Aus Stuttgart, Lübeck, Hannover
und Zürich erreichten Ablehnungen die Universität. Von den übriggebliebenen Rufannahmen
waren vier per definitionem Hausberufungen, in einem Falle allerding konnte ein
Hochschullehrer von auswärts gewonnen werden. Glücklicherweise nicht immer
bestätigten die „Hochschulnachrichten“ des „Tagesspiegel“ in ähnlich
bedrückender Weise eine Berufungspolitik wie sie in dem Artikel in der „taz“
aufgespießt wurde. Villeicht gab es in allen oder zumindest einigen Fällen
zwingende wissenschaftlich begründbare Gründe, alles in allem bestätigten beide
Zeitungen jedoch einen über Jahre gewonnenen Eindruck. Aus solchen Nachrichten,
die heute hoffentlich nicht mehr mit gleicher geballter Ladung erscheinen
können, ließen sich dann, wenn man nur hinreichend bigott war, die schlimmsten
Vermutungen ableiten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen